ANWENDUNG VON WAHITE-ALUMINIUMOXID ZUM STRAHLEN

Weißes Aluminiumoxid eignet sich aufgrund seiner Langlebigkeit und Präzision hervorragend zum Strahlen und ist daher eine ausgezeichnete Wahl für spezielle, hochwertige Anwendungen. Es handelt sich jedoch um ein Premium-Strahlmittel, das eine andere Vorgehensweise erfordert als gängige Materialien wie Sand oder Schlacke.


Verständnis von weißem Aluminiumoxid

Zunächst ist es entscheidend zu wissen,  warum  man sich dafür entscheiden würde:

  • Extrem hohe Härte (9,0 auf der Mohs-Skala):  Nur Diamant ist härter, was es unglaublich effektiv zum Schneiden und Profilieren macht.

  • Scharf und kantig:  Erzeugt ein sehr sauberes, scharfes Verankerungsprofil auf Metalloberflächen.

  • Wiederverwendbar:  Es zersetzt sich nicht leicht und kann in einem geschlossenen Kreislaufsystem viele Male recycelt werden, wodurch es trotz des hohen Anschaffungspreises langfristig kosteneffektiv ist.

  • Geringe Kontamination:  Es ist praktisch frei von Siliziumdioxid und anderen schädlichen Verunreinigungen und eignet sich daher sicher für kritische Anwendungen.

  • Gleichmäßiges Finish:  Erzeugt ein einheitliches, vorhersehbares Oberflächenprofil.

Häufige Anwendungsbereiche:

  • Kritische Oberflächenvorbereitung:  Für Luft- und Raumfahrtkomponenten, Automobilbeschichtungen und maritime Anwendungen, bei denen die Haftung von entscheidender Bedeutung ist.

  • Erstellung spezifischer Ankerprofile  (z. B. SA 2,5 oder SA 3) auf Stahl vor dem Aufbringen von Hochleistungsbeschichtungen.

  • Ätzen & Veredeln:  Entgraten, Entspiegeln und Erzeugen einer matten Oberfläche auf Edelstahl, Titan und anderen Metallen.

  • Restaurierung:  Schonende Reinigung und Restaurierung wertvoller Werkzeuge, Motorteile und historischer Metallarbeiten ohne übermäßigen Materialabtrag.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Verwendung von weißem Aluminiumoxid

Schritt 1: Sicherheit geht vor!

Das ist nicht verhandelbar. Sprengungen erzeugen immense Mengen an Staub und Lärm.

  • Atemschutzgerät:  Ein  NIOSH-geprüftes Druckluft-Atemschutzgerät  ist Pflicht. Verwenden Sie keine Staubmaske. Sie atmen feinen, kristallinen Staub ein, der Ihre Lunge schädigt.

  • Schutzkleidung:  Tragen Sie einen vollständigen Strahlanzug, dicke Handschuhe und eine Schutzhaube. Das Strahlmittel prallt vom Werkstück ab und kann ungeschützte Haut verletzen oder schneiden.

  • Gehörschutz:  Strahlkabinen und -öfen sind sehr laut. Verwenden Sie Ohrstöpsel oder Kapselgehörschützer.

  • Augenschutz:  Ihre Strahlhaube sollte über ein Schutzvisier verfügen, aber eine darunter getragene Schutzbrille ist eine gute zusätzliche Sicherheit.

  • Belüftung:  Bei Verwendung einer Strahlkabine muss eine einwandfrei funktionierende Staubabsaugung gewährleistet sein. Bei mobilen Strahlgeräten ist in einem gut belüfteten, kontrollierten Bereich zu arbeiten.

Schritt 2: Geräteeinrichtung & Geräteauswahl

Die Verwendung der richtigen Ausrüstung ist entscheidend, um den Wert Ihres weißen Aluminiumoxids zu maximieren.

  • Strahlkessel (Druckstrahlsystem):  Dies ist die gebräuchlichste und effektivste Methode. Dabei wird Druckluft verwendet, um das Strahlmittel durch einen Schlauch zur Düse zu drücken.

  • Strahlkabine:  Ideal für kleinere Teile. Sie hält den Strahlstaub zurück und ermöglicht die einfache Wiederverwertung des Strahlmittels.

  • Düse:  Verwenden Sie eine  Langventuridüse  (z. B. aus Hartmetall oder Wolframkarbid). Sie ist effizienter und erzeugt ein besseres Strahlbild als eine Düse mit geradem Bohrungsdurchmesser, wodurch Sie Strahlmittel und Zeit sparen.

  • Luftkompressor:  Er muss ausreichend dimensioniert sein. Für eine kleine Düse benötigen Sie in der Regel  mindestens 10 CFM bei 90–100 PSI  , für größere Düsen deutlich mehr. Prüfen Sie die Anforderungen Ihres Strahlkessels/Ihrer Düse.

  • Feuchtigkeitsabscheider:  Absolut unerlässlich! Jegliche Feuchtigkeit in Ihrer Druckluftleitung führt dazu, dass das feine Aluminiumoxidpulver verklumpt und Ihr System verstopft. Installieren Sie einen hochwertigen Lufttrockner oder Filter/Abscheider in der Nähe des Strahlkessels.

Schritt 3: Die richtige Körnung auswählen

Die Korngröße bestimmt die Aggressivität und das endgültige Oberflächenprofil.

  • Körnung 36–60:  Hochleistungsklasse.  Für aggressive Reinigung, Entfernung dicker Walzzunderschichten und Erzeugung tiefer Ankerprofile (z. B. 3–4 mils).

  • Körnung 80–120:  Universell einsetzbar.  Der gebräuchlichste Bereich für die Standard-Oberflächenvorbereitung, das Entfernen von Farbe und das Erzeugen eines guten Haftprofils (z. B. 2–3 mils) für Beschichtungen.

  • Körnung 150–180:  Feinbearbeitung.  Zum leichten Reinigen, Entgraten, Ätzen und Erzeugen eines feineren, glatteren Oberflächenprofils.

  • Körnung 220 und feiner:  Polieren/Präzision.  Wird für filigrane Arbeiten, zum Erzeugen einer matten Oberfläche und zur Vorbereitung von Oberflächen für die Galvanisierung oder Antihaftbeschichtung verwendet.

Schritt 4: Der Sprengprozess

  1. Werkstück vorbereiten:  Entfernen Sie Fett, Öl und lose Partikel. Kleben Sie alle Bereiche ab, die nicht gestrahlt werden sollen.

  2. Richten Sie Ihre Ausrüstung ein:

    • Füllen Sie Ihren Strahlkessel mit sauberem, trockenem, weißem Aluminiumoxid.

    • Stellen Sie den Luftdruck ein.  Beginnen Sie mit etwa 80–100 PSI  und passen Sie ihn bei Bedarf an. Höherer Druck beschleunigt den Schnitt, verbraucht aber mehr Abrasivmittel und kann zu vorzeitigem Düsenverschleiß führen.

    • Führen Sie einen Schnelltest an einem Reststück eines ähnlichen Materials durch, um das Muster und die Aggressivität zu überprüfen.

  3. Sprengtechnik:

    • Halten Sie die Düse in Bewegung:  Halten Sie den Strahl niemals an einer Stelle. Führen Sie ihn in einer gleichmäßigen, fegenden Bewegung.

    • Gleichmäßiger Abstand einhalten:  Typischerweise  15 bis 45 cm  vom Werkstück. Je geringer der Abstand, desto aggressiver das Schleifbild; je größer der Abstand, desto weniger aggressiv und desto breiter das Schleifbild.

    • Einfallswinkel:  Für ein optimales Schneidergebnis und eine präzise Profilgestaltung sollte der Strahlwinkel 75-90 Grad zur Oberfläche betragen.

    • Arbeiten Sie abschnittsweise:  Bearbeiten Sie systematisch die gesamte Oberfläche, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen.

Schritt 5: Nach dem Strahlen und Aufräumen

  • Im Schleifmittelschrank:  Das Schleifmittel sammelt sich am Boden. Die meisten Schränke verfügen über ein Recyclingsystem, das Staub und Feinanteile aussiebt, sodass das intakte Schleifmittel wiederverwendet werden kann.

  • Beim Freistrahlen:  Das Strahlmittel wird üblicherweise nicht zurückgewonnen, was insbesondere bei weißem Aluminiumoxid sehr kostspielig ist. Für Freistrahlen empfiehlt sich der Einsatz eines Strahlmittelrückgewinnungssystems oder von Planen, um das Strahlmittel aufzufangen, zu sieben und wiederzuverwenden.

  • Oberflächenreinigung:  Nach dem Strahlen den Staub mit sauberer, trockener Druckluft von der Oberfläche abblasen. Bei kritischen Beschichtungen anschließend mit einem Lösungsmittel abwischen, um eventuelle Staubreste vor dem Auftragen der Beschichtung zu entfernen.  Die Oberfläche sollte so bald wie möglich  nach dem Strahlen beschichtet werden, um Flugrost auf Stahl zu vermeiden.

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